Abschied und Neubeginn

Tagebucheintrag vom 02.10.2024

In all den ursprünglichen Kulturen, von denen wir heute noch wissen, gab es Ahnenkulte. Selbst die heutzutage in der westlichen Welt gelehrten Raumgestaltungs-Orientierungen des Feng Shui, was für Wasser und Wind steht und die Lenkung der Lebensenergie symbolisiert, basiert auf Ahnenkulten. Man wollte den Verstorbenen die optimalen Bedingungen „Lebensbedingungen“ bieten, um sie gut zu stimmen. Die Ahnen wurden weltweit geachtet, verehrt und immer wieder um Rat gebeten.

Heute, besonders hier – im deutschsprachigen Raum – ist das Wissen um die Ahnenkraft missbraucht, negiert, verleugnet und letztendlich weitgehendst in Vergessenheit geraten. Es gibt zwar in der heutigen Gesellschaftsstruktur noch jenen Feiertag Allerheiligen am 1.11. und viele Gräber werden mit Lichtern geschmückt, aber der eigentliche Hintergrund ist meistens unverstanden.

Samhain – heute Halloween – was in der Nacht zum 1. November gefeiert wird, ist völlig dem alten Sinn entfremdet. Da fordern Kinder – oft als Tod verkleidet – Süßigkeiten und spielen mit dem Schrecken derer, die ihnen die Tür öffnen. Dies dient mehr einem Fürchten vor dem unbekannten, unsichtbaren als einem hilfreich verbindenden Verständnis zur Anderswelt.

In unseren Vorkulturen wusste man noch, das die Nebel zur Anderswelt in dieser Zeit des symbolischen Neumonds, ich mag die Bezeichnung Schwarzmond lieber, besonders dünn sind. Dies lehrte mich vor über 20 Jahren ein Weiße Hexe, als sie mir das Jahresrad (in dem wir den Ursprung unserer Feiertage erkennen können) mit seinen Sonne- und Mondzyklen aufzeigte. Die Erdenmenschen konnten in der Zeit um Samhain die Nebel durchschauen und mit den Ahnen in Kontakt treten. Auch begann in dieser Zeit das Neue Jahr und so wurden die Verstorbenen um Unterstützung für weiteres gutes Leben auf Erden gebeten.

Im Feng Shui, um von dessen Symbolik zu sprechen, steht die Farbe Schwarz für die weibliche, aufnehmende Energie. In Mutter Erdes Schoß (heute noch ein Bild im Schamanismus) wird der Samen gehütet, der dann im neuen Lebenszyklus keimen und wachsen kann. Viele Pflanzen zeigen uns noch heute, in ihren Wachstumsphasen, woraus unsere Ahnen lernten. In der Natur hat alles seinen Sinn. Vieles verschwindet, um dann im Frühling, wenn die Zeit gekommen ist, sich wieder – wie von Zauberhand geschaffen – in seiner ganzen Üppigkeit des Lebens zu zeigen. Heutzutage wird Schwarz oft mit Dunkelheit assoziiert und damit Angst und Aberglaube geschürt.

In „Rückkehr nach Utopia – Eine Inspiration für das Neue-Mensch-Sein“ biete ich das erinnern zu helfen, was die meisten Menschen wahrhaftig spüren. Da öffnet die Trauer um einen geliebten Menschen oder ein Tier jenen Weg ins Herz, das uns vom Unverständlichen erzählen mag. Und wir geben unserer Intuition – jener Gewissheit über unser Sein – wieder Achtsamkeit. Wir erinnern uns an jenes Miteinander, sprechen in Gedanken mit denen, die von uns gegangen sind und zeugen so davon, was das Leben wahrhaftig ist, unsterblich.

(im vorliegenden Roman widme ich das Kapitel 24 – Die Nebel zur Anderswelt – diesem Thema)

Herzlichst Elisa mit RückkehrNachUtopia (Telegram Kanal)