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Miteinander im Neuen-Mensch-Sein

(Auszug aus meinem Tagebucheintrag vom 05.02.2024)

Mehr und mehr trennt sich die „Spreu vom Weizen“.

Da gibt es immer wieder Konflikte zwischen Menschen, die sich dabei helfen könnten, sich in ihrer Heilung zu unterstützen. Leider ist es jedoch absolut davon abhängig, dass alle, die zusammenkommen, um miteinander zu sein, auch dazu bereit sind, was oft noch nicht gegeben ist.

Vielleicht muss da erst im Vorfeld etwas geübt werden, damit alle dazu befähigt sind sich einander zu verstehen?

Z. B. Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, die ich sehr gerne Achtsame Kommunikation nenne. Diese Praktik gilt es im Grunde zu verstehen und anzunehmen, nur von sich zu sprechen bzw. dem anderen vorurteilsfrei zuzuhören und einen fairen Dialog zu führen. Dies gilt dann für alle Beteiligten, deren Bereitschaft es ist – achtsam und liebevoll einander zu verstehen . Und dies muss selbstverständlich im Vordergrund sein!

► Oder wir praktizieren z. B. den Weg des Kreises nach Manitonquat (Ältester der Assonet Wampanoag, Nordamerika), wo die Teilnehmenden sich in einem Kreis zusammenfinden und nach der Disziplin des Redestabs achtsam sprechen (nur über sich selbst), wenn er in Händen gehalten wird, und die anderen aufmerksam zuhören.

► Derzeit wird das Ehrliche Mitteilen nach Gopal Norbert Klein weltweit bekannter, eine Möglichkeit der Heilung frühkindlicher Traumata. Dies ist jedoch mehr eine rituelle Übung, nach der die Teilnehmenden in wenigen Minuten – mit vorgegebenen Satzanfängen (In meinem Kopf ist der Gedanke, dass …/ Ich fühle …/ Ich spüre (in meinem Körper) …) – nur das mitteilen, was sie gerade empfinden oder denken. Die Zuhörenden sind nur „Statisten“.  Da gibt es keine erlebnisbezogenen „Geschichten“ aus Vergangenheit oder Zukunft und es ist eigentlich keine Kommunikation.   

Jedoch haben diese genannten Beispiele eines gemein, keine der getanen Aussagen wird von den anderen (besserwisserisch) kommentiert. So hat der Mitteilende die Chance angstfrei das zu sagen, was seiner Selbstwahrnehmung entspricht.

Gleichgültig was wir praktizieren, sozusagen als Vorarbeit leisten, zunächst müssen wir uns (nur mit uns beschäftigen) sozusagen „reinigen“: unser Leben ordnen, Bestandsaufnahme machen, Entscheiden: Ja oder Nein, nur Heilvolles behalten, alles, was nicht mehr von Bedeutung ist = schlechte und falsche Glaubenssätze entfernen usw. Dieses Reinigen ist die Basis dafür das persönliche, ureigene Sein bewusst neu zu schaffen.

Das neue Selbstbewusstsein: Jenes Sein das durch immer wiederkehrende Reinigungsprozesse, gegeben durch unsere Erlebnisse und den daraus resultierenden Erkenntnissen, vollzogen wird. Dieses im Laufe des Lebens immer klarere, stärkere, ja machtvollere, persönliche = individuelle Sein, Neue-Mensch-Sein, mit dem wir uns letztendlich nur mit Gleichgesinnten zu einem ebenso machtvollen Schöpfer-Sein verbinden können.

Damit ist gemeint, dass nur gereifte Persönlichkeiten, Menschen mit einem Bewusstsein ihrer Herkunft, ihres wahren Seins fähig sind, in Gemeinschaft friedlich, freudvoll, hilfsbereit und klug dem Neuen-Mensch-Sein einen Raum oder (zunächst) Rahmen zu geben.

All die, die ungeachtet ihrem Nächsten gegenüber, egozentrisch ihre Überzeugungen durchsetzen wollen, als Maßstab für alles andere gelten wollen, handeln übergriffig, unachtsam, zumindest (wenn auch oft unbemerkt) verletzend, gar zerstörerisch für die Gemeinschaft, letztlich auch für sich selbst.

Wir alle müssen uns darüber bewusst sein, dass wir ein Miteinander zu allem was ist von Natur aus anstreben.

Schon eine höhere Dimensionsstufe, z. B. die 4. hat für uns ein Schwingungspotential, welches nicht mehr einem grobstofflichen (körperlichen) Sein entspricht. Auch wenn wir dabei z. B. an unsere Gedanken oder Emotionen denken, ist dies eher feinstofflich oder schon unstofflich, sprich geistiger Natur.

Mit diesem Gedanken findet sich vielleicht schon eine Spur, die uns erkenntlich macht, dass wir alle aus Sphären = Seinszuständen entstammen, die nicht von dieser Welt sind. Wir müssen, wenn wir mehr verstehen wollen, unsere Wurzeln nicht auf Erden (damit meine ich unser Körper-Sein), sondern im Himmel (wofür auch immer dieses Bild steht) finden.

Ich könnte auch sagen:

Solange wir uns nicht eingestehen, dass wir unser Mensch-Sein mit Körper – Seele – Geist, mit Erden- und Geist-Sein nicht achten, anerkennen, kommen wir aus unseren irdischen Verstrickungen und Nöten nicht hinaus.

Wir alle sind in den Schleier des Vergessens eingehüllt – dies ermöglicht uns wohl erst sich dem Erdenleben als Mensch hingeben zu können.

Und noch mehr:

Wir alle sind durch unsere Erlebnisse als Mensch „versklavt“, manipuliert, oft eingesperrt in Verhältnisse, die es uns schier unmöglich machen einen besseren, klareren Überblick dafür zu bekommen, was wir hier zu leben gewillt sind.

Wir alle sind letztendlich Früh-Kindlich-Traumatisierte und unbewusst in ein Erwachsenen-Sein hineingedümpelt, was nicht mit unserer Selbstermächtigung einherging.

Jedoch, jetzt scheint mir, dass eine Zeit gekommen ist, in der wir mehr und mehr eine Ahnung davon bekommen, wer wir wahrhaftig sind.

Ich benenne es:

„Ich bin hier, um an die Schönheit im Mensch-Sein, jenem All-Eins in Liebe, zu erinnern, mich und die anderen.“

In „Rückkehr nach Utopia – Eine Inspiration für das Neue-Mensch-Sein“ lasse ich die Veleda eine Zukunftsschau aussprechen:

„Die neuen Menschen werden sich daran erinnern, dass sie schon einmal auf dieser Erde waren. Werden erkennen, dass sie wieder dieses unerschütterliche Zusammengehörigkeitsgefühl (…) zurückhaben wollen. Sie werden den Wunsch haben, wieder eine friedliche Zeit der Liebe und des gegenseitigen Vertrauens zu leben. (…) Einst werden auch wir wiedergeboren werden und die Hochzeit der Erinnerung mit der Neuen Zeit schließen (…)“.  

(Veleda = gleichzeitig Name und Titel der Seherin – Hohe Priesterin – Orakelpriesterin am Externstein)

Lasst uns einander erkennen und achten, dass wir jetzt in liebevoller Absicht und gleichberechtigt dazu befähigt sind, das Neue Zeitalter, das Wassermann-Zeitalter in unserem Mensch-Sein für alle sichtbar = erlebbar zu machen.

Dafür bedarf es der eigenen Selbstermächtigung! Dafür bedarf es Verantwortung für unser Erden-Sein zu übernehmen!

… Und wenn sich uns da Hindernisse in den Weg stellen, zeigt das nur, welch machtvollen Auftrag wir zu erfüllen in dieses Leben mitgebracht haben.

In Liebe und Dankbarkeit.

Herzlichst Elisa mit RueckkehrNachUtopia (Telegram-Kanal) und ExternstinFAMILIE (Telegram-Chat)

Ostern: Die Auferstehung der Lebensenergie – Gedanken zur ererbten Kraft der Ahnen

(04.04.2023) Immer wieder meldeten sich in einer Zeit der Kontemplation meine Ahnen. Jedoch auf die Frage: Wozu bin ich in dieses Leben inkarniert, gerade jetzt, wo alles so schwer scheint, so rätselhaft, so undurchschaubar?, kam immer wieder ein zurückhaltend empfundenes Schweigen. Und dies von ganz tief in mir. Warum fühle ich mich so unwohl in dieser Welt? Warum scheitern immer wieder meine Versuche, mich dem Schönen zuzuwenden? Warum fühle ich Mangel? Mangel an Geborgenheit, Mangel an Dazugehörigkeit, Mangel an Gewissheit das Rechte zu tun? Mangel an Vertrauen in dieses Mensch-Sein, in mich und die anderen? Wozu bin ich denn hier, wenn ich keine Erfüllung finde, keine Zufriedenheit, keine Entspannung, wie nach getaner Arbeit?

Und ich bemühte mich immer wieder meinem Herzen zuzuhören und die Antworten dort zu erkennen. Auch fragte ich meine Seele, ob ich etwas übersehe? Und die Hinwendung in die lichtvolle Welt der Liebe schien auch nicht zu helfen.

Dieser Zweifel an mir, den ich letztlich zu einer machtvollen, heiß brennenden Flamme entfacht hatte, drohte mir nun gefährlich zu werden.

Und dann geschah etwas Wunderbares. Mehr und mehr wurde in mir selbst die Forderung nach Klarheit lauter. Erst durch die Beobachtung meiner Mitmenschen, dann durch die Erlaubnis an mich selbst, tief in mich hineinspüren zu dürfen und zu erkennen, ob mir das Gezeigte wirklich entspricht. So ging es eine Zeit lang darum, ob ich mich von all den gutgemeinten Ratschlägen weiter einlullen lassen solle, ob ich wirklich im Unrecht bin oder ob es nicht besser wäre, jetzt mal nur noch auf mein höheres Selbst und die Gefühle meines Körpers zu hören.

Dies setzte einen riesengroßen Vertrauensvorschuss voraus und dennoch blieb mir da keine Alternative. Ich fasste all meinen Mut zusammen und stellte mich dieser Herausforderung, auch auf die Gefahr hin, dass da von mir gar nichts mehr übrig bleiben könnte.

Viele meiner alten Glaubenssätze musste ich mir ansehen, vieles was mir inzwischen eingebrannt war abwägen. Vieles loslassen und aus meinem Wesen eliminieren. Und dabei erkannte ich, eine der wesentlichsten Lügen war es zu glauben: Der Mensch lernt nur durch Leid!

Und dies war dann auch das, was ich von meinen Ahnen zu hören bekam. Schau und fühl in das hinein, was du von uns als Erbe angenommen hast. Fühlt sich das gut an? Oder bereitet es dir nur Traurigkeit und Leid? Also frag uns doch bitte, ob wir dir etwas ganz anderes vorgelebt haben, aus dem du nun lernen könntest wie schön das Leben ist?

So kam ich zu der Erkenntnis, dass wir – besonders durch die Geschichtsschreibung und die Berichte über das Schlimme und Schreckliche, das unsere Vorfahren lebten – ein Bild bekommen hatten, das nur in Grautönen gemalt war. Dieses farblose Sein ist aber nur ein kleiner Teil von dem, was zum Leben unserer Ahnen gehörte.

(Ich spreche im folgenden Sprachgebrauch von man, dies entspricht der Rune Mannaz als Sinnbild für Mensch mit der Kraft des Ausgleichs, der Ausgeglichenheit und der Ganzheit.)

Da war ein Zusammenhalt in den Familien und Sippen, da half man dem Schwächeren, da teile man das Brot miteinander und alle wurden satt, da war man aufeinander angewiesen, hielt man zusammen und brachte sich mit all seinen Fähigkeiten für sich und die Gemeinschaft ein. Da freute man sich am Glück des anderen und bekam so davon ab. Da wurde man ganz selbstverständlich einbezogen, war dabei, da wurde miteinander gefeiert und gelacht – wo erleben wir das heute???

Und so haben unsere Ahnen nicht nur überlebt, sondern gelebt.

So mag meine Erkenntnis zur Ahnenbesinnung die sein, dass wir viel Schönes von unseren Ahnen geerbt haben: Freude, Glück, Achtsamkeit, Verantwortung, Berufung, einander das Schöne gönnen, Lebenssinn, Würde, Freiheit und Frieden, Wahrhaftigkeit und Liebe …

und vor allem viele Talente und Fähigkeiten, derer wir uns nun zuwenden und diese in uns wachsen lassen und ins Neue-Mensch-Sein transferieren könnten.

Also, was mag da in uns wirksam sein, dazu beitragen, das dieses „ICH BIN“ jetzt zur Vollendung führt?

• der ganze Mensch im Gleichgewicht = diesen Idealzustand anstreben

• inneren Reichtum genießen

• im Gleichgewicht mit anderen sein

• in sich ruhend, verliebt sein

• Vorsicht vor zuviel weltlichen Genüssen, so gemeint: auch das Geistige achten

Wenn wir zum Externstein gehen –  ob wir dies in alter Tradition in der Zeit der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche in Verehrung der Frühlingsgöttin Ostara oder am Oster-Sonntag (jenem Sonnen-Tag nach dem 1. Frühlingsvollmond) in der Erwartung der Auferstehung des Lichts der Christus-Energie tun – dann könnten wir in uns reinspüren, vielleicht ein Stückchen des Weges in meditativem Gehen gestalten. Oder wir erzählen uns von unseren Ahnungen, die sich schon als besondere Begabungen gezeigt haben, die wir nun mit frohem Herzen beleben wollen.

Und noch einen Gedanken möchte ich mit euch teilen: Es könnte sein, dass wir einst als unser eigener Ahne dieses Leben vorbereitet haben und uns jetzt wieder selbst begegnen.

Herzlichst Elisa mit RückkehrNachUtopia (Telegram Kanal)

Zeremonien des Neuen-Mensch-Seins

(Auszug aus meinem Tagebucheintrag vom 31.10.2022/ 1.11.2022)

Immer und immer wieder frage ich mich, welches Ansinnen wäre so hilfreich, dass die Menschen dadurch erkennen, dass sie nun dieses Leben wieder in vollständigem Bewusstsein erfahren könnten? Was könnte es wieder erlebbar machen, diese Gewissheit, dass wir Wesen mit Körper & Seele & Geist – im immerwährenden Verbundensein mit der Quelle allen Seins – sind?

Da gibt es viele Möglichkeiten, so die Antwort aus meinem Herzen. Und es bedarf keiner besonderen Handhabe. Es bedarf keiner besonderen Anrufung, an wen auch immer, ihr, jeder einzelne (Mensch) seid genug. Es bedarf keines Rituals, das ist Vergangenheit, jetzt ergibt es sich aus unseren Herzen, ganz von selbst. Und es bedarf keiner Hierarchie, die den einen (Menschen) über einen anderen (Menschen) stellt oder bevormundet.

Vielleicht kommen wir in einem Kreis zusammen, reichen uns einander die Hände, bieten unsere linke Hand – wie eine Schale zum Aufnehmen – dem (Menschen), der auf unserer Herzseite steht, und geben unsere rechte Hand in die Obhut dessen (Menschen), der auf unserer männlichen Seite steht.

Vielleicht begleitet ihr diesen Akt des Gebens und Nehmens mit Herzenswärme, mit einem Lächeln als Zeichen eurer Liebesfähigkeit.

Vielleicht vertieft ihr euch in ein Gebet, das euch erinnern hilft: „Ich bin in meinem Herzensraum und öffne die Portale zu meinem Geist-Seelen-Sein. Ich bin ein göttliches Wesen, geboren aus Licht, ein Kind der Liebe, allzeit mit dem Leben verbunden – weil aus der Quelle allen Seins entstanden. Lebensenergie durchströmt mich, bis in die kleinste Zelle meines Körper-Seins. Ich bin in Liebe & Dankbarkeit, ein aufrechter, freier, heiler, verantwortungsbewusster und glücklicher Mensch. Möge Liebe sein.“

Vielleicht spürt ihr einen Moment diese Verbundenheit in euch, diese Geborgenheit, dieses selbstverständliche Sein, auch mit euren Mitmenschen. Vielleicht spürt ihr diese Macht, die aus euren Herzen in die Welt strömt, eure Schaffens-Kraft, eure Schöpfer-Macht, die euch nährt und bei euren Taten unterstützen mag.

Bitte seid euch wieder bewusst, dass ihr Brüder & Schwestern seid, Kinder der einen alles durchwirkenden Lebenskraft, die wir Liebe nennen.

Seid mit eurem Herzen dabei, in Freude, Freiheit, Frieden und Wahrhaftigkeit. Verschenkt euch mit euren Kostbarkeiten und nehmt von den anderen (Menschen) an. Bitte erinnert euch wieder eures einmaligen, individuellen Lebewesens und manifestiert es im Neuen-Mensch-Sein.

… Und heute in der Zeit von Samhain (Sam = Ahnen, Hain = Fest) werdet euch wieder eurer Ahnen bewusst, die mit euch sind, in jedem Augenblick eures Erdenseins sind sie hilfreich an eurer Seite. Besinnt euch eurer Ahnen, jener eurer Blutlinien und auch eurer seelischen. Ihr seid mit allen verbunden, und so auch mit euch selbst.

Herzlichst EliMa mit RueckkehrNachUtopia (Telegram-Kanal) und ExternstinFAMILIE (Telegram-Chat)

Sommersonnenwende 2022

MIDSOMMER – Sind wir nun an der Schwelle ins Neue-Mensch-Sein angekommen, sind wir zu dieser Sommersonnenwende dabei sie zu überschreiten?

Dazu ein Ausschnitt aus „Rückkehr nach Utopia“ aus dem Kapitel 17 MIDSOMMER:

Mit einer um vieles zuversichtlicheren Stimmung ging sie weiter. Ihre nackten Zehen gruben sich in den noch warmen Sand und sie spürte die wohltuende massierende Wirkung auf ihren Fußsohlen. Es war ein so herrlicher, lauer Abend und den wollte sie unbedingt ohne negative Grübeleien genießen.

     „Da höre ich doch Trommeln, wo werden die denn gespielt? Da möchte ich hin.“ Und nach der kleinen Biegung sah sie die Gruppe junger Leute, die um ein kleines Feuer saßen. Männer und Frauen hatten bunte Kleidung an, alle trugen Kränze auf dem Kopf und waren guter Dinge. 

     „Komm zu uns, es ist Midsommer, da darf keiner alleine sein, komm, sei unser Gast. Wir haben hier für dich noch einen Platz, und einen Kranz bekommst du auch.“

     Ohne Vorbehalte und ohne zu zögern ging sie zu ihnen. Alle sprangen fast gleichzeitig auf, umarmten sie und stellten sich vor. Und obwohl sie sich fremd waren, fühlte Eva sich sofort dazugehörig. „Danke, dass ihr mich einladet, ich heiße Eva und freue mich sehr.“

     „Wir feiern hier nach einem alten Brauch, den schon unsere Vorfahren zelebrierten. Bei uns in Deutschland ist er leider irgendwann in Vergessenheit geraten. Jedoch haben wir schon als Kinder im Urlaub in Schweden Midsommer kennengelernt. Seit damals sind wir Freunde und unsere Familien sind sich immer wieder begegnet. Wir haben uns nicht aus den Augen verloren, und seitdem wir erwachsen sind, treffen wir uns jedes Jahr. Für uns ist es nicht nur eine Fete, es ist auch immer wieder ein besonderes Geschenk, wenn wir uns gesund und fröhlich wiedersehen.“

     „Es ist ein Geschenk des Lebens und da erneuern wir unser Versprechen, uns treu zu bleiben. Wir erzählen uns unsere Träume und Wünsche, machen gemeinsam Pläne. Ich bin immer sehr darauf gespannt zu erfahren, was wir so übers Jahr daraus gemacht und erlebt haben.“

     „Diese kürzeste Nacht des Jahres zu würdigen, wo das Licht die Oberhand hat, gemeinsam zu verbringen, ist uns allen sehr kostbar. Heute Nacht werden wir nicht schlafen, es ist sowieso nur ein paar Stunden dunkel. Weiter im Norden bleibt es sogar hell, deshalb sprechen die Menschen dort von der Zeit der Weißen Nächte. Eva, hast du das auch schon mal erlebt?“

     „Oh, leider nicht“, lachte sie, „jedoch weiß ich, dass wir morgen den längsten Tag des Jahres haben. Nur irgendwie ein paar Sekunden ist er länger als die anderen, glaube ich, aber ist ja nicht so wichtig.“

     „Genau, ist nicht so wichtig, jedoch die kürzeste Nacht muss gewürdigt werden, und wenn morgen die Sonne aufgeht, werden wir sie gebührend begrüßen.“

     Eva fühlte sich im Kreis dieser netten Leute sofort wohl und war dankbar, mal nicht alleine zu sein.

     „Jetzt wo wir vollzählig sind, möchte ich für uns einen alten irischen Segen sprechen und so mit unserem Fest beginnen.“ Miguel hatte sich nahe ans Feuer gestellt und seine linke Hand auf sein Herz gelegt, die rechte obenauf. „Bitte tut es mir gleich und schließt eure Augen“, forderte er die anderen auf. Dann nahm er einen tiefen Atemzug und sprach mit fester und gleichzeitig zärtlicher Stimme:

„Sonnenschein leuchte in

deinem Herzen und erwärme es,

bis es glüht wie

ein großes Torffeuer.

Mag der Fremde dann eintreten

und sich daran wärmen.“

     „Eva, du bist heute unser Ehrengast und solltest unseren Festplatz nun mit den Blüten des Sommers segnen.“

     Verblüfft wollte sie widersprechen, aber da drückte ihr schon eine der Frauen einen kleinen Weidenkorb in die Arme. Voller Entzücken nahm Eva den süßherben Duft der Rosen wahr und griff hinein. „Nun denn, ich traue mich“, sagte sie feierlich und ging von einem zum anderen und streute die Blütenblätter in die Luft.

     Tief ergriffen wurde sich Eva ihrer Wichtigkeit bewusst, jedoch bevor sie wieder melancholisch werden konnte, bekam sie ein Glas Wein gereicht.

     Verwundert schmunzelnd griff sie nach dem geschliffenen Kristallglas, in dem ein dunkelvioletter Rotwein funkelte. Erstaunt sah sie sich um. Alles war festlich geschmückt und die rosaroten Rosenblätter, die sie verstreut hatte, rundeten das schöne Bild ab. Es gab sogar ein kleines Buffet auf einem weißen Tischtuch.

     „Keine Angst, wir sind nicht spießig, nur ein bisschen nostalgisch angehaucht. Gläser, Teller und das alte Tafeltuch sind von meiner Lieblingstante, und es ist mir immer wichtig, dies mitzubringen. Das ist so ein Symbol, das uns an unsere lieben Verstorbenen erinnert“, lachte einer der Männer.

     „Bitte greif zu und lass es dir schmecken.“ „Du musst unbedingt von den Holunderküchlein probieren, die sind die Hauptspeise zu Midsommer. Ich habe gestern vom Holunder am Haus Blütendolden geerntet und sie in Teig ausgebacken. Der Holunder ist seit jeher ein starker Schutzbaum. Die Germanen glaubten, dass darin, an der Pforte zur Anderswelt, die Göttin Freya wohnte, sie nannten sie auch Holla. Noch heute kennen wir sie aus dem Märchen, wie du leicht erraten kannst, es ist Frau Holle.“

     „Nun lasst Eva doch erst mal in Ruhe, wie soll sie denn entspannt essen, wenn ihr sie alle so bedrängt.“ Zwar mit fester Stimme, jedoch mit einem verständnisvollen Schmunzeln, hatte Miguel sie vor den anderen zu beschützen versucht. „Sie ist doch schon ganz verlegen.“

     „Ist schon gut“, hatte sich Eva geräuspert und gespürt, wie ihre Wangen zu glühen begannen.

     Jedoch, es war wirklich köstlich, die Holunderblütenküchlein, die mit Puderzucker bestäubt waren, der Vanillepudding mit verschiedenen roten Beeren, die kleinen Kräuterbrote mit dem Pesto und dem würzigen Käse, die bunten Salate und die Gemüsepuffer.

     „So was Leckeres habe ich schon lange nicht mehr gegessen und mit dem Rotwein muss ich vorsichtig sein, denn morgen früh muss ich leider arbeiten. Der ist so gut, den werde ich in ganz kleinen Schlückchen genießen.“

     „Wann habe ich das letzte Mal gefeiert, gelacht und getanzt? Wann war ich das letzte Mal einfach nur ich? Ach es ist mühsam – Grübeltante – du musst diesen Abend einfach genießen. Du musst, denn dein Konto für schöne Erinnerungen braucht dringend eine Einzahlung.“ Eva schmunzelte über sich selbst und war froh, ihren eigenen Humor wiedergefunden zu haben.

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Um Mitternacht wollten sie ein Wunschritual machen. „Du kannst dir schon mal überlegen, was du dir am meisten wünscht, welcher deiner Wünsche für das nächste Jahr der größte ist“, hatten sie Eva aufgefordert. Aber Eva hatte soviel gelacht und getanzt, dass sie keinen Gedanken daran verwendet hatte. Es war herrlich, sie hatte einfach keine Zeit zum Nachdenken gefunden.

      Als dann das Feuer heruntergebrannt war und nur noch die Glut leuchtete war es soweit. Nach und nach sprach jeder das aus, was ihm am wichtigsten war, und es schien ganz leicht zu sein. Nur Eva zögerte. „Ich kann das nicht“, flüsterte sie und versuchte den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken, „ich weiß nicht wie.“

     „Aber das ist doch ganz einfach, lass dein Herz sprechen, das kannst du.“

     Alle schauten sie erwartungsvoll an. Und Eva nahm ihren Kranz vom Kopf, gab all ihre Sorgen hinein und warf ihn in die Glut. Erst qualmte es nur, aber dann stoben Flammen auf, erfassten ihn und machten daraus einen Lichtkranz. Als sie den würzigen Rauch roch wusste sie, dass nun alles gut werden würde. Erstaunt hörte sie ihre Stimme, die seltsam fern schien.

     „Ich wünsche mir ein Zuhause, in dem ich glücklich bin, wo ich mit Menschen lebe, die zu mir gehören und ich zu ihnen.“ Dann konnte sie nicht weitersprechen und Tränen kullerten über ihre Wangen. Seltsam, wie sehr sie ihre Sehnsucht nach Geborgenheit und die Achtsamkeit der anderen berührten.

     „Das war schon sehr gut“, ermunterte sie eine der Frauen, „auch wir haben diesen Traum. Noch wohnen wir über das ganze Land verteilt und treffen uns in manchem Jahr nur zu diesem Fest. Jedoch in Zukunft möchten wir gemeinsam leben. Vielleicht möchtest du auch dabei sein?“

     „Aber egal wie, du musst erst deinen Wunsch noch zweimal wiederholen, denn nur dreimal gesprochen kann er auch wirklich in Erfüllung gehen. Und das er dir wichtig ist, dass ist nicht zu übersehen.

     „So, und nun springen wir über die Glut, das gibt gute Energie und bringt Harmonie. Ich darf dir meine männliche Kraft schenken und du mir deine weibliche“, lachte Miguel. Er hatte Eva seine Hand entgegengestreckt und sah sie erwartungsvoll an.

     „Diese Augen“, dachte Eva, „diese geheimnisvollen blauen Augen, die jetzt Nachtblau schimmern und in denen Tausende Goldplättchen glitzern.“

     Obwohl sie schon Stunden mit den anderen zusammen war, bemerkte sie erst jetzt, dass die kleine Gruppe genau acht Paare ergab. Eva hatte als Frau eine Lücke geschlossen, aber nicht als Lückenbüßerin, sondern als die Kostbarkeit, die die Gruppe brauchte, um vollständig zu sein. Es war schon seltsam, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Menschen einander achteten. Und es war ungewöhnlich, sich so glücklich zu fühlen, so etwas Schönes zu erleben. War sie etwa dabei, sich in diesen Mann zu verlieben? Oder war es nur Dankbarkeit für die Zuneigung, die sie bekam?

     „Komm, Eva, wir sind an der Reihe“, erinnerte er sie und Eva fühlte sich nicht einmal bei ihren abschweifenden Gedanken ertappt.

In dieser Nacht wurde von vielem erzählt, was Eva völlig fremd war. Sie hatte noch nie davon gehört, dass Rituale für das Leben wichtig sind. Sie konnte sich zwar an Bräuche aus ihrer Kindheit erinnern, aber ihr war gar nicht mehr bewusst, was sie da gemacht hatte.

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Später, als der Himmel langsam hell wurde, hatte sich die kleine Gruppe im Halbkreis aufgestellt und schweigend gewartet, bis die Sonne als riesiger orangeroter Feuerball hinter dem Horizont aufging. Andächtig hatten sie geschwiegen, die Luft hatte geknistert oder die verkohlten Holzscheite? Aber das Feuer war längst ausgegangen und konnte keine Geräusche mehr abgeben. Alle waren wie in einer fiebrigen Anspannung und als dann die Sonne am wolkenlosen Himmel aus dem Meer stieg, da hatten sie gejubelt, sich umarmt und waren in einen Freudentaumel eingetaucht, der sie wie naive kleine Kinder einfach nur zu Freudensprüngen anstiftete.

     Es war einer der schönsten Momente in ihrem Leben gewesen und Eva fühlte sich so, als wenn sie in einem ihrer Träume wäre. „Was geschieht mit mir?“ fragte sie sich verwundert.

Herzlichst EliMa

mit RueckkehrNachUtopia (Telegram-Kanal) und ExternstinFAMILIE (Telegram-Chat), wo dieser Text zu hören ist

Ich freue mich drauf

(Auszug aus meinem Tagebucheintrag vom 18.05.2022)

Ich erkenne mehr und mehr, dass ich mich schon lange auf den Übergang in eine höhere Dimension vorbereitet habe und eine der Großmütter in unserer neuen Menschheitsfamilie sein werde.

Und das ist dabei wohl das Wichtigste: In der 5. DIMENSION verändert sich nur unser BEWUSSTSEIN, ganz sanft, ganz fein, indem wir KLEINE SCHRITTE dorthin tun. Wir sind vorbereitet, viele andere nicht. Das bedeutet jedoch nur, dass der ÜBERGANG für uns viel LEICHTER ist.

Da wir alle unsere Mühen auch als Not und kräftezehrend empfinden, bekomme ich eine Ahnung davon, wie schwer es für die Unbewussten, Verängstigten, Missbrauchten werden könnte.

Wir alle werden dies früher oder später erkennen und dann für all diejenigen – die es wollen – helfend da sein.

Vielleicht ist es schwer, unvorstellbar schwer. Vielleicht sind wir lichtvoll in bedingungsloser Liebe getragen und es wird für uns alle mit Leichtigkeit sein.

Egal wie, ich freue mich darauf! Bis gleich im NEUEN-MENSCH-SEIN.

Herzlichst EliMa mit RueckkehrNachUtopia (Telegram-Kanal) und ExternstinFAMILIE (Telegram-Chat)

Komm mit mir – ein Gebet

   Inspiriert durch das, was an Ostara am Externstein geschehen ist, habe ich dieses Gebet aufgeschrieben.

   Möge es uns darin unterstützen, nun in einen heiligen Kreis einzutreten und miteinander unserem Neuen-Mensch-Sein einen Raum der Geborgenheit zu geben.

   Möge es uns helfen uns aus den Fesseln des Kali-Yuga zu befreien.

   Möge es uns helfen der Würde unseres Mensch-Seins wieder jene Selbstverständlichkeit zurückzugeben, der es jetzt bedarf.

   Und möge es eine frohe Botschaft an euch alle sein.

Komm mit mir

Ich bin in meinem Herzensraum und durchschreite die Portale ins Neue-Mensch-Sein.

Ich kann das, denn, ich bin geboren aus Licht, ein Kind der Liebe, inkarniert als bewusst werdender Mensch in einem Körper.

So bin ich ein Geistwesen, das hier auf Erden den Übergang in ein höheres Mensch-Sein mit seinem gottgegebenen freien Willen mitgestaltet.

Ich bin dankbar, dass ich meine ganze Absicht, Energie, Liebe, Lebensfreude, meine ganze weibliche Macht dorthin lenke, wo ich mit meinen Mitmenschen – die dies auch wollen – fortan in einer höheren Dimension lebe. Und ich achte den Freien Willen jener, die einen anderen Weg wählen; ich lasse sie in Liebe los.

Ich nehme es an, dass ich jetzt und fortan mit denen bin, mit denen ich mich wohl fühle, von denen ich verstanden werde und mit denen ich meine Liebe bedingungslos teilen kann.

Wuniish: Wir sind in Schönheit erwacht, miteinander im göttlichen Sein. Wuniish: Wir sind wieder aufrechte, verantwortungsbewusste, heile Menschen. Wuniish: Wir danken für diese wunderschöne Erkenntnis, dafür, dass wir zu verstehen begonnen haben.

Ich reiche dir meine Hand und fordere dich auf: Komm mit mir, geliebter Bruder, komm mit mir geliebte Schwester, in unseren heiligen Kreis der Liebe & Dankbarkeit. Jetzt!

Herzlichst EliMa mit RueckkehrNachUtopia (Telegram-Kanal) und ExternstinFAMILIE (Telegram-Chat) (26.03.2022)

Zum Frühlingsfest der Ostara

Die Zeit scheint nun gekommen, dass wir uns unserer Schöpferkraft, Macht und Verantwortung für uns und die ganze Menschheitsfamilie stellen dürfen, vielleicht müssen. Ich will hier nicht Druck ausüben, jedoch die Zeit ist reif, dass wir uns nun als Menschen ins Neue-Mensch-Sein begeben.

Meine Vision ist es, dass wir uns auf ein Miteinander einlassen, wo wir uns wieder gegenseitig inspirieren und helfen uns zu erkennen, unser innerstes Selbstverständnis zu erinnern und ihm eine neue Menschen-Gestalt zu geben.

Ob dabei ein spiritueller, philosophischer, kultureller, freudvoller, selbstermächtigender … oder was auch immer … Herzenskreis entsteht, sei an anderer Stelle herauszufinden, gemeinsam mit euch, die  sich dazu berufen fühlen. Wichtig wäre es nur, einen Rahmen vorzubereiten, der uns bei unserem Neubeginn zunächst Schutz und Orientierung gibt.

Heute zum vorchristlichen, will sagen altkulturellen Frühlingsfest der Ostara, jener Lebensbotin mit ihren Osterhasen, möchte ich aus ferner Zeit erzählen. Hier aus „Rückkehr nach Utopia“, meinem Mysterien-Roman, der eine Inspiration für das Neue-Mensch-Sein sein mag.

Kapitel 6

Festmahl der Ostara

Auf dem Weg zu den Häusern hatte Ihwar plötzlich inne gehalten, weil sie das starke Gefühl empfand, eine verbotene Schwelle zu überschreiten. Ein Schwindelgefühl hatte sich ihrer ermächtigt und sie war beinahe wieder gestürzt. Hilfreich hatte ihr die Veleda die Hand gereicht und sie freundlich ermutigt, weiter zu gehen.

     „Du wirst dich daran gewöhnen, habe keine Sorge, lass dir etwas Zeit. Besonders in einer Phase wie dieser stehen die Kräfte der Erde und das Licht des Mondes in einer machtvollen Zwiesprache; sie sind so intensiv, dass du dich erst darauf einstellen musst. Jedoch wirst du lernen, dich immer besser damit zu verbinden, wirst dich auf diese besonderen Momente vorbereiten und recht bald auch in dir in Harmonie mit ihnen sein.“

Dann, nach ein paar wenigen Schritten, wird es plötzlich heller; sie waren aus dem düsteren Wald herausgetreten. Nun stehen sie auf einer großen Lichtung, in dessen Mitte ein riesiger Tisch, der aus Steinplatten zu einem großen Rund zusammengefügt ist, steht.

     Fasziniert sieht Ihwar: „Es ist ein festlich geschmückter Altar.“ Um das kleine Feuer, das mitten auf der Tafel in einer Feuerschale brennt, sind die Opfergaben angeordnet; köstlichste Speisen, dazwischen Blumen, die gelb leuchten, und mit Ochsenblut gefärbte dunkelrote Eier. Nur ein Fetzen der Erinnerung schwebt an ihr vorbei, zu wage, um seine Botschaft zu entschlüsseln, aber Ihwar weiß, hier geschieht etwas, was ganz selbstverständlich zu ihrem Leben gehört.   

      „Sei unser Gast, du musst essen und trinken, dich von deiner langen Reise stärken. Wir feiern heute den Frühlingsbeginn, komm, nimm mit uns Frauen am Festmahl zu Ehren der Ostara teil.“

     Erst jetzt nimmt Ihwar die Frauen wahr, die um den Steintisch stehen und unbeweglich still auf die Ankunft der Veleda gewartet hatten.

     Segnend streckt diese die Arme zum Himmel und ihre Worte erfüllen mit klarer Stimme den Platz. „Ich, die Veleda, am Felsen der Drachenschlange, bin auch in diesem Jahr dazu berufen für unsere Gemeinschaft zu sprechen. Wir bringen dir diese Gaben dar, aus Dankbarkeit, dass du uns in deiner Gestalt den Frühling zurückbringst. Wir danken dir, dass du uns nicht vergessen hast und nun, nach der Starre des Winters, wieder alles wachsen lässt. 

     Wir bringen dir das Leben dar im Symbol des Eies, das wir in das Blut des Lebens eingetaucht haben. Bitte nimm du unser Opfer an, durchdringe es mit deinem Sein und bestärke uns so in unserem Geist, lass auch uns wieder von neuem wachsen. Schenke uns Kraft und Gesundheit, unterstütze uns im Tun dessen, wofür wir in diesem Leben bestimmt sind. Lass uns dein Wesen spüren und hilf uns. Ostara, wir danken dir.“

     Nachdem die Veleda auf einem thronartigen Stuhl mit einer verzierten Rückenlehne Platz genommen hat, der, wie auch die anderen Sitzmöglichkeiten, mit weichen Fellen belegt ist, fordert sie Ihwar auf, sich neben sie zu setzen. „Komm, lass es dir wohlergehen.“

     Die anderen Frauen lächeln sie zunickend an. „Das ist Ihwar, die fortan bei uns sein wird. Seid ihr liebevolle Schwestern und helft ihr, wo immer ihr könnt.“

     Eine schöne, junge Frau reicht der Veleda eine Schale mit Wasser und diese taucht in einer reinigenden Geste ihre Hände ein. Nach und nach geht sie von einer Frau zur anderen und alle tun es ihr gleich. Als Ihwar an der Reihe ist, sieht sie, dass in dem Wasser getrocknete Blütenblätter schwimmen, die einen betörenden Duft verströmen. Vorsichtig taucht nun auch sie ihre Hände ein, bewegt sie in sanften Wellenbewegungen in der warmen Flüssigkeit und spürt sogleich eine angenehm pulsierende Energie, die sie durchströmt. Als sie ihre Hände aus der Schale hebt, fühlt sie sich am ganzen Körper gereinigt, fast wie nach einem Bad im klaren Sommersee.

     „Es ist das Wasser aus Ostaras Quelle, mit dem wir den letzten Zyklus von Jera beschließen. Morgen, bei Sonnenaufgang, werden wir wieder dort sein, um das neue Wasser des Frühlings in Empfang zu nehmen. Wir werden es in der Kammer am Felsen der Großen Mutter aufbewahren und für ein weiteres Jahr bei den Riten des Lebens verwenden.

     Damit werden wir die Fruchtbarkeit segnen, von Mann und Frau, Pflanzen und Tieren, auf dem ganzen Erdenrund. Und besonders dem jungen Leben werden wir huldigen und alle werdenden Mütter und ihre ungeborenen Kinder damit weihen, um ihnen mit Ostaras Beistand eine glückliche Geburt zu bescheren.“

     Tröstend lächelt die Veleda Ihwar zu und greift nach ihrer Hand. Ihwar hatte nicht einmal bemerkt, dass ihr die Tränen übers Gesicht fließen, so furchtbar war dieser unsägliche Schmerz, der wieder ihr verzweifeltes Herz erfasst hatte.

     „Sei nicht traurig, manchmal scheint ein Schmerz nur als Schmerz, obwohl er gar nicht ist. Auch wenn dich eine Ahnung leiden lässt, wisch deine Tränen fort; habe Geduld mit dir, vertraue. Auch dieses Geheimnis wird sich dir offenbaren, wenn die rechte Zeit im Rad von Jera gekommen ist; und sei dir gewiss, dies ist nur eine der Prüfungen, die irgendwann ihren Schrecken verlieren.“

     Wieder hatte die Veleda geantwortet, obwohl kein Wort über Ihwars Lippen gekommen war; und, obwohl es ihrer ganzen Kraft bedarf, überwindet sie sich und wendet sich dem Jetzt zu. 

     Nun spürt Ihwar ihren brennenden Durst und das stechende Gefühl des Hungers, dass sich in ihrem Innern festgebissen hat. „Wie viele Tage habe ich nichts mehr gegessen? Wie weit bin ich gelaufen?“ Sie kann sich nicht erinnern und beginnt zu frösteln, obwohl überall um sie herum Feuer angezündet sind, zittert sie. Endlich beginnt das Mahl und sie ist froh, auch weil sie von ihren suchenden Gedanken abgelenkt wird.

     Gierig trinkt sie von dem heißen Tee aus frischen Birkenblättern. Er ist mit einem Gemisch aus Kräutern und Wurzeln gewürzt, die sie nicht kennt. Sofort beruhigt sich ihr Inneres und ein wärmendes Wohlgefühl breitet sich in ihr aus. 

     Dann kostet sie von allem, was ihr geboten wird, nur eine Kleinigkeit, denn sie will von all den herrlichen Speisen essen. Von dem Salat aus den ersten Frühlingsknospen, der mit Kräutern und kleinen Blüten bestreut ist, von den gefüllten Pasteten, der kräftigen Suppe mit gekeimten Körnern, dem geschmorten Ochsenfleisch und dem noch warmen Brot, das wie ein Zopf aus golden glänzendem Haar anmutet.

Unbemerkt hatte die Nacht Einzug gehalten und nun steht die leuchtende Kugel des Mondes mitten über ihnen, wie eine riesige Laterne bescheint sie den Platz.

     Die Feuer mit ihren goldenen Flammen waren längst erloschen und der kühle Silberschein, der jetzt vom Himmel fließt, wirft gespenstische Schatten in den Raum. 

Eine jede der Frauen hatte besonnen, schweigend gegessen und getrunken und nur die zarten Klänge einer Baumharfe hatten das Szenario sanft umhüllt. 

     „Die Melodie ist nicht von Menschenhand gemacht“, denkt Ihwar verwundert, „da folgt der Klang des Spiels etwas anderem. Er ist wie die leichte Brise des Windes, oder sind es die Strahlen des Mondes, die dieses verführerische Lied der Leichtigkeit spielen?“

Jetzt, wo alle satt sind, stimmt die murmelnde Unterhaltung der Frauen in das wundersame Lied ein und erweckt den Eindruck, dass sie mit ihren geflüsterten Worten den friedlichen Weg des Mondes begleiten.

     Ihwars Blick wandert von einer Frau zur anderen und sie genießt diese Gemeinschaft; schon jetzt fühlt sie sich dazugehörig und schaut glücklich zum Himmel. „Danke, dass ich hier sein kann; aber jetzt möchte ich mich ausruhen.“

     Und wieder, als wenn die Veleda ihre Gedanken gehört hätte, erhebt sie sich und mit einer Geste des Dankes löst sie die Tafel auf.

     „Schlaft gut, meine Schwestern, möge Ostara in dieser heiligen Nacht ihre schützenden Hände über euch halten.“

Herzlichst EliMa, zur Nacht auf den 20.03., der Frühlings-Tag- und Nacht-Gleiche 2022

Zeit des Übergangs

Nun sind sie gelebt, die Raunächte, der Übergang in ein neues Jahr (nach unserem derzeitigen Weltenkalender ins neue 2022), die Wintersonnenwende mit ihrem Sieg über die Dunkelheit oder der Geburt Christi, die uns das erneute lichter Werden – in unserem Bestreben als ganzheitlicher Mensch zu heilen – aufzeigen mag.

In diesem Zusammenhang steht meine Absicht mit „Rückkehr nach Utopia“ Licht ins Dunkel zu bringen, zur Herzenskohärenz zu ermutigen und sich selbst wieder als individuelle Kostbarkeit in der Menschheitsfamilie – in dieser Zeit des Übergangs in einen größeren, neuen Zyklus des Mensch-Seins auf diesem Planeten – zu spüren. Es ist der Zugang zu unseren Emotionen, es ist etwas – mehr als unsere Gefühle, die sind flüchtig und oft oberflächlich -, was tief in uns ruht, ursprünglich und von Dauer. Dies wäre dann ein Verständnis von Hellfühligkeit, im Sinne von sich heil und heilig zu fühlen. Diese Fähigkeit scheint uns an 1. Stelle in dieses Leben mitgegeben zu sein und hat ihren „Ort“ in der 5. Herzkammer. Vielleicht ist sie der Sitz unserer Seele, vielleicht unser Lebensfunke, vielleicht unser göttliches Verbundensein oder nur eine Definition für unsere Liebesfähigkeit? … Egal wie, dieser wohl nur 2 mm große „Raum“ in der Herzrückwand, den die Chirurgen auch „Hot Spot“ (weil über 100° heiß) nennen, entscheidet über Leben und Tod. Jeder Operateur weiß es, kommt er diesem Herzensraum zu nahe, stirbt der Mensch augenblicklich.

Zurück zu „Rückkehr nach Utopia“, worin das Geschriebene darauf hinweisen mag, ins innere Selbstverständnis zurückzufinden, jener Wahrnehmungsfähigkeit, die uns bewusst oder noch unbewusst leitet, und uns dazu befähigt Mitgefühl für uns, andere und alles, was auch noch ist, zu empfinden. Ich schreibe hier auch vom „Mysterium des Mensch-Seins“, was sich in den vielen Geschichten und Sichtweisen in diesem Buch zum „Verstehen helfen wollen“ anbietet.

Als ich diesen Roman 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich machte, war es noch für sehr wenige ein Arbeitsbuch zur Selbstfindung. Heute – so scheint es mir – mag der Zeitpunkt, dem Ruf des Herzens zu folgen, entschieden näher gerückt zu sein. Und wir sind JETZT gefordert aus unserem Dämmerzustand aufzuwachen.

Immer wieder habe ich die Beschreibung der Felsritzung auf dem Prophetenstein der Hopi vor Augen. Hier nochmals der Text, der im Buch „Die Botschaft der weisen Alten“ zu lesen ist (S. 127):

„… Auf dem Boden der Hopi befindet sich ein heiliger Felsbrocken mit dem Namen Prophetenstein, der eine Zeitlinie der kommenden Ereignisse darstellt. An einem bestimmten Punkt teilt sich die Zeitlinie. Ein Teil der Linie steht für die einherzigen Menschen. Am Ende dieser Linie ist ein Mann gezeichnet, der einen Stab und eine Blume hält, die Leben und Glück symbolisieren. Der andere Zweig der Linie steht für den Weg der zweiherzigen Menschen, die nur den Gesetzen des Materialismus und der Technologie folgen. Die Figuren an diesem Zweig weisen vom Körper getrennte Köpfe auf. Die Linie zerfällt, geht im Chaos auf und verschwindet am Ende vollkommen. Direkt hinter der Teilung der beiden Linien befindet sich aber eine weitere Linie, die sie ein letztes Mal miteinander verbindet. Diese Linie verkörpert die kurze Zeit, die wir noch haben, um uns zu entscheiden, welchem Pfad wir folgen wollen. …“

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen eine gute Reise, mit einem  sanften Übergang in ihr wahres Selbstverständnis, ihr höheres Sein, ihr Neues-Mensch-Sein.

Herzlichst EliMa im Februar 2022

Die Zeit ist reif! Jetzt!

Tagebucheintrag 04.10.2021, Montag

„Rückkehr nach Utopia“ führt dich zurück in dein Herz, erzählt dir deine Geschichte der Einweihung in das Mysterium des Neuen-Mensch-Seins, hilft dir, dich zu erinnern.

Und da ich deine Geschichte, deinen Heimweg ins Licht nicht kenne, habe ich sie für dich zwischen den Zeilen dieses Mysterien-Romans „aufgeschrieben“.

So kannst du dich wieder selbst erkennen. … Und wenn du dies wirklich willst, kannst du dich mit deinem Freien Willen dorthin wende. Wenn du bereit bist, kannst du dich von all den Lügen und Verdrehungen, diesem Schreckensgespenst der Vergangenheit, ent-scheiden. Wenn du dies wirklich willst, werden dich die Wesen des Lichts dabei unterstützen.

Denn du bist ein Teil von all der Schönheit, auch hier auf Erden. Erkenne dich selbst! Sag ja zu dieser Schönheit im Neuen-Mensch-Sein. Und wenn du bereit bist, dir in deiner ganzen Schönheit erneut zu begegnen, deiner ureigenen Heiligkeit, dann kannst du das jetzt: Die Zeit ist reif! Jetzt!

Siehe dazu auch Kapitel 14 – Ihwar und die Energie der Drachenschlange – dessen Text in meinem Blog vom 12.12.2020 unter der Überschrift „Hat die Menschheit noch eine Chance?“ eingegeben ist.

Hat die Menschheit noch eine Chance?

zum 99. Geburtstag meiner Mutter, 12.12.2020

Kapitel 14 (aus Rückkehr nach Utopia)

Ihwar und die Energie der Drachenschlange

         Unaufhaltsam kämpfen zwei Wesen in Ihwars Brust; sie spürt ihre Bestimmung, hier am Felsen der Drachenschlange zu leben, immer stärker werden. „Ist es das, was ich erfüllen muss; ist es der Wille der Großen Mutter, dass ich ihr fortan hier im heiligen Bezirk zu dienen habe?“

         Jedoch, da gibt es auch ihre Erinnerungen aus der Vergangenheit, die immer klarer, von Tag zu Tag lebendiger werden; und die Sehnsucht nach diesem anderen Leben, wieder bei ihrer Sippe zu sein, zerreißt ihr fast das Herz.

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